Zeit, über so etwas nachzudenken

Nun, ich habe das damals schon getan, als ich mich aus Köln verabschiedet habe, dies ist aber kein Grund, das Thema hier nicht anzusprechen:

Ganz interessantes Video, Länge ca 32 Minuten:
https://www.youtube.com/watch?v=SDHSDP86GWw

Generell kann man in dünn besiedelter Landschaft besser klarkommen, wenn es irgendwelche Probleme gibt. Das muß gar nicht mal direkt ein Atomkrieg sein, es kann sich auch „nur“ um eher „harmlose“ „Unruhen“ welcher Art auch immer – z.Bsp. aufgrund einer Nahrungsmittelknappheit, handeln. Lieferschwierigkeiten gab es hier durchaus aufgrund von katastrophalen Wetterlagen; einmal gab es ziemlich hohen Schnee und die LKWs konnten die Supermärkte teilweise nicht anfahren, und einmal gab es einen Stromausfall, den allerdings nicht in der ganzen Stadt. Für solche Fälle sollte man immer etwas als Vorrat haben.

Ganz allgemein verhalten sich die Menschen in einer mehrheitlich deutschen und dünn besiedelten Gegend berechenbarer als ein einer Großstadt, die schon mehrheitlich in ausländischer „Hand“ ist, wie damals Köln. Köln hatte damals schon eine Bevölkerungsdichte von ca 2000 Menschen pro Quadratmeter und mehr, hier sind es keine 100 Menschen, und wenn man aus der eigentlichen „Stadt“ hinaus fährt, weiß man, was Land ist, denn auf dem Land hier ist gar nichts mehr. Geht man in den hier auch fußläufig zu erreichenden Wald, begegnet man dort keinem Menschen mehr, im Kreis Köln drängelten sich dagegen auch in kleinen Stücken Wald („Naherholungsgebieten“) die Menschen. Der  Harz ist auch nicht weit von hier entfernt, aber da muß ich gar nicht hin, will ich irgendwie im Wald alleine sein.

In der Tat wollte ich damals in den Harz umziehen, oder eben in den Teutoburger Wald aber in Detmold gab es keine freien Wohnungen, Bielefeld kam überhaupt nicht in Frage, ich bin auch kein „Bergmensch“ (im Harz liegen manche Orte auf 400, 500 Meter, dort ist lange Winter und viel Schnee und das ist nicht mein Fall), und so bin ich hier gelandet. Es gibt noch einen dünn besiedelten Landstrich innerhalb Deutschlands, das ist Mecklenburg-Vorpommern, diese Gegend kenne ich, sie ist landschaftlich sehr schön, allerdings aufgrund von zu kalten Wintern und der nahen polnischen Grenze nicht empfehlenswert. Auch gibt es dort viele Wölfe.

Wer also immer noch nicht raus ist aus seinem „ganz persönlichen“ Hexenkessel, wie z.Bsp. Berlin, sollte dies schleunigst tun.

Auch während der „Corona“-Zeit gestaltete sich die dünn besiedelte Landschaft hier von Vorteil, die eigentliche Stadt ist nicht groß, man ist schnell, auch zu Fuß, „draußen“, was wiederum heißt, man ist außerhalb des Radars einer möglichen Überwachung. Generell kann man sagen, je dichter die Besiedelung, desto mehr Enge im Bewegungsspielraum.

Bevölkerungsdichte Deutschland:

Waldgebiet Hainleite:

Blick nach Osten, rechts bis zum Horizont die Hainleite

Vorgestern dachte, ich, gehe mal wieder da raus, ein wenig diesen Wald erkunden, was durchaus Probleme macht, weil ich körperlich nicht fit bin (Kann ich auch gar nicht sein). Aber innerhalb von 2 Stunden kommt man hier schon weit. Leider gab es dann das nächste Problem: Meine Schuhe haben „versagt“, nach 2 Stunden waren die Füße naß. Diese Schuhe sind gerade neu, allerdings hat der Deichmann, als einziges einigermaßen gutes verfügbares Schuhgeschäft hier in der Gegend, auch keine Schuhe aus Gore-Tex oder aus einem anderen wasserdichten, atmungsaktiven Material mehr, so daß ich diese Schuhe, die nur „wasserabweisend“ sind, gekauft habe. Sie haben allerdings auch nur 40 Euro gekostet, Gore-Tex-Schuhe bekommt man nicht für diesen Preis. Aber was soll ich mit Schuhen, in denen ich nach 2 Stunden nasse Füße bekomme? Meine alten Gore-Tex-Schuhe von Meindl haben zehn Jahre gehalten, und die Sohle ist immer noch einwandfrei:

Meindl nach 10 Jahren

Das nächste wären also anständige Schuhe, was nicht einfach ist, dazu muß man fahren, bis Erfurt, oder zumindest bis Nordhausen, was dann wieder teuer ist. Es gibt also auch Nachteile, wenn man in solch einer dünn besiedelten Gegend wohnt. Auch bezüglich Lebensmittel ist die Einkaufssituation hier nicht rosig, man muß teilweise weit fahren und die Läden sind oft ziemlich leer, was aber normal zu sein scheint in diesen ehemaligen „DDR-Gebieten“. Zumindest scheint es niemanden zu stören, aber die Bevölkerung ist eben auch noch mehrheitlich deutsch und alt – ich möchte nicht wissen, was mit diesen Leuten passieren wird, wenn hier wirklich mal längere Zeit der Strom ausfällt oder sonstwie ein Notstand eintritt. Ich vermute, diese Menschen sterben dann alle in ihrem Wohnungen.

Natürlich ist das Thema: „Was tun im Notfall“ sehr von der Situation des Einzelnen abhängig, aber der erste wichtige Faktor ist eben, in welchem Umfeld ein Mensch lebt. Auf das Umfeld muß jedwede „Überlebens-Taktik“ abgestimmt sein. Wobei Experten einstimmig davon ausgehen, daß Überleben in Großstädten nicht dauerhaft machbar ist. Deshalb sollte die erste diesbezügliche Maßnahme aus einem Umzug bestehen, oder, falls dies nicht möglich ist, der Erschaffung einer Örtlichkeit, die fernab des Wohnortes das weitere Überleben des Einzelnen oder der Familie sichert. Dies kann ein Garten mit Haus sein, dies kann ein Wohnwagen sein, deshalb gibt es diesbezüglich durchaus Möglichkeiten. So habe ich damals von Köln aus geplant, im Falle eines Falles mit dem Rad in den Teutoburger Wald zu fahren, dort stand mein Wohnwagen. Die Entfernung betrug quer in Richtung Nordost ca 160 Kilometer, eine mit einem guten Rad durchaus in mehreren Tagen zu bewältigende Strecke, auch wenn es sich um bergiges Gelände handelt. Karte sollte natürlich vorhanden sein. Überhaupt ist gutes Kartenmaterial das A und O, diesbezüglich empfehle ich Wanderkarten mit 1:15 000-Auflösung – wenn man zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, was sich unweigerlich einstellen wird, wenn der Strom ausfällt, weil dann auch irgendwann die Tankmöglichkeiten verschwinden.

Von der Gegend hier gibt es keine guten Karten, die kleinsten sind 1:50 000, deshalb habe ich mir diese Karten selber ausgedruckt; als Quelle diente mir dabei die Webseite: falk.de. Dort kann man aus verschiedenen Karten wählen und sehr klein rein-zoomen; ich empfehle die outdoor-Karte, es gibt aber auch eine satellitenbasierte Karte, die man zur Überprüfung des Geländes nutzen kann.

Beispielkarte Falk.de, Version: „outdoor“. Dann den erwählten Abschnitt mit der Druck-Taste kopieren, mit einer Fotosoftware speichern/bearbeiten und ausdrucken/ausdrucken lassen. Dabei sollte man natürlich immer denselben Verkleinerungsgrad wählen, sonst kann man keine größeren Karten erstellen, die dann zueinander passen. Ich habe diese Teilstücke aneinander geklebt und mit Buchfolie laminiert.

Gegend am Wipperdurchbruch, Nordthüringen

So ist unschwer zu erkennen, es gibt viel zu tun. Abends habe ich mir die Sendung „Alone“, die lief bei rt+, rein gezogen. Dort traten 10 Teilnehmer in einem Wettbewerb, wer am Längsten durchhält, auf Vancouver Island an; der Sieger bekam 75 000 Euro. Ich muß sagen, zu recht gewonnen hat der ehemalige Bundeswehrsoldat David, weil der am Wenigsten gejammert hat, daß er wieder zu seiner Freundin zurück will; außerdem ist er direkt von Anfang an mit dem richtigen Mindset („Ich will hier gewinnen“) angetreten und hat so auch dann durchgehalten. Gestern habe ich noch erfahren, daß er auch Pemmikan mitgenommen hat; Pemmikan ist diese absolut nahrhafte und lang haltbare Trockennahrung aus Fleisch und Fett (die Teilnehmer bei „Alone“ durften 10 Gegenstände ihrer Wahl mitnehmen). Die Wahl des Pemmikans war wohl entscheidend beim Sieg, denn der Zweitbeste, der Thüringer Martin Linke, hatte am Ende, bevor er aufgab, aufgeben mußte, mehr als 10 Kg mehr abgenommen als der Sieger David. Das führe ich auf das Pemmikan zurück: Als David täglich seinen Pemmikan-Riegel aß, mußte sich Martin  mit vergammelten Lachsen begnügen, die er auch noch am entfernten Fluß suchen mußte, Lachse, die ich so mit Sicherheit nicht gegessen hätte.

Hier geht es zu Martins Zusammenfassung der 10. Folge (ich habe ja kein TV): https://www.youtube.com/watch?v=6kv1tQuiYT8&t=478s

Hier erklärt Clay Hayes, wie das mit dem Pemmikan geht. Video, 9 Minuten, Englisch: https://www.youtube.com/watch?v=zkwZscqsUuc

Ganz gut passender Artikel: Lebensmittelversorgung: Eine gute Investition in die Zukunft

3 Gedanken zu “Zeit, über so etwas nachzudenken

  1. martin157

    Wieso loeschen sie jetzt den Kommentar?Ich meine das ernst mit den Schuhen!Habe mal nachgesehen von Meindl sind diese nicht schlecht Top Trail Lady GTX. Ueberlegen sie es sich das Angebot steht.

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