800 Euro brutto für 40 Stundenwoche

Fundstück:

Fundstück: „Niedriglohn-Standort Deutschland: Vergeben Sie ihre Produktion oder ihre Logistik oder ihren Service zu uns: Gewerbepark in Mittweida mit insgesamt 12.000 m2 Betriebsfläche. Miete für große Teilflächen kostenlos. Unsere fleißigen deutschen Mitarbeiter/innen arbeiten engagiert für 800€ brutto für die 40-Stunden-Woche, 173 Stunden im Monat, ohne Weihnachts- und Urlaubsgeld.“ Quelle: Anzeige in der FAZ (7.4.2006)

Fakt ist: Fabriken, Maschinen, Banken, Großgrundbesitz u.a. die im wesentlichen im Besitz der 1 % sind, „funktionieren“ nicht ohne die gewinnbringende Arbeit der lohnabhängig Beschäftigten.

Das kurze Video: „Wie der Kapitalismus funktioniert und woran er scheitern wird“ (von 11erGoff bringt die „Grundstrukturen“ der globalen kapitalistischen Produktionsweise klar und einfach auf den Punkt.

 

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Pluralistische Ignoranz = Herdentrieb? – Vortrag Dr. Maaz Normopathie

Witziger Teilaspekt des Vortages von R. Albrecht (Vortrag ca 30 Min.):

Aus der Videobeschreibung: „Niemand ist hoffnungsloser versklavt als jene, die fälschlicherweise glauben, frei zu sein.” Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832). Wer für Andere arbeiten muss, weil er durch Staatsgewalt und ohne Entschädigung von einer Teilhabe an den natürlichen Ressourcen der Erde ausgeschlossen wird, ist nicht frei.

Der erste Schritt auf dem Weg in die Freiheit ist Wissen. Das Wissen über die eigene Unfreiheit bleibt den meisten Menschen aufgrund der Manipulation der Massen ein Leben lang verborgen. Wer die Manipulation erkennt, kommt der Freiheit ein Stück näher.

Manipulation ist ein Begriff aus der Psychologie, Soziologie und Politik und bedeutet eine gezielte und verdeckte Einflussnahme auf unser Erleben und Verhalten. Die Methoden der Manipulation wurden über Jahrhunderte perfektioniert und sind heute dank Massenmedien allgegenwärtig.

Freiheit bedeutet Abwesenheit von Herrschaft. Im Kapitalismus herrscht das Kapital. Es übt seine Macht über die Medien aus, die durch Manipulation der Massen die Illusion einer Demokratie erzeugen. Die Massenmedien entscheiden, wer die Interessen des Kapitals gegenüber dem Volk vertreten soll, denn nur wer wohlwollend erwähnt wird, kommt in einer politischen Karriere nach oben.

Wer solche Aussagen vertritt, wird schnell als „Verschwörungstheoretiker“ abgestempelt, ein Totschlagargument, mit dem heute praktisch jedes kritische Hinterfragen der Macht im Keim erstickt werden soll. Doch dieses Unwort des Jahrzehnts manipuliert uns auf fatale Weise, denn unser Unterbewusstsein kennt keinen Unterschied zwischen einem Verschwörungstheoretiker und einem Verschwörer – die Kritiker werden unbewusst als Täter wahrgenommen. So tragen viele Menschen durch Verwendung von Begriffen wie Verschwörungstheoretiker, Verschwörungsszene, verschwörungsfreundlich, Verschwörungsideologe, Verschwörungsbewegung usw. oft unfreiwillig und unbemerkt zur Verbreitung der Manipulation bei…  ZITAT ENDE

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Weiter entwickelt wird das Thema Freiheit durch diesen Vortrag des Dr. Maaz, der den Fokus auf die innerpsychische Freiheit legt, denn frei ist nur, wer nicht selbstentfremdet lebt:

Dauer ca 1 Stunde.

Normopathische Gesellschaft Definition Dr. Maaz in eigenen Worten:

Das kranke, also die Störung in der Gesellschaft, wird nicht mehr als krank gesehen, sondern für normal gehalten, weil es die Mehrheit der Gesellschaft so sieht/so will, so vertritt. Und was die Mehrheit macht/denkt, kann ja nicht falsch sein. Es handelt sich um einen sehr primitiven Abwehrmechanismus der Gesellschaft, des einzelnen Individuums der Gesellschaft, der aber verständlich wird, wenn man die Selbstentfremdung der einzelnen Individuen in der Gesellschaft erkennt, die weit verbreitet ist (Selbstentfremdung ist eine gesellschaftsübergreifende Tatsache), und daß Menschen deshalb solche Abwehr-Prozesse brauchen, um eben nicht erkennen zu müssen, daß sie in sich selbst total entfremdet sind.

Wie kommt es zu einer Normopathie massenpsychologisch. Dazu muß der Mitläufermechanismus angesehen werden:

Je größer die Selbstentfremdung des Einzelnen, desto größer ist der Mensch darauf angewiesen, einer Gruppe anzugehören,

in einer Gruppe angenommen zu werden, bestätigt zu werden, „dazu zu gehören“.  Keiner möchte gerne alleine bleiben, ausgegrenzt werden, beschimpft werden, diffamiert werden. Je größer die Selbstentfremdung ist, desto größer ist der Bedarf, Mitläufer zu sein, „unterzugehen“ (in der Gruppe), damit man ja nicht erinnert wird an die eigenen Fehler und Schwächen, UND desto weniger ist der Mut vorhanden, mal eine eigene Position zu vertreten.

So ungefähr definiert Dr. Maaz das Geschehen.

So sehe ich das auch. Derzeit haben wir wieder so eine Gesellschaft; hatten wir je eine andere?

Beim „Deutschen“ ist dieses Mitläufertum jedoch, meiner Meinung nach, im Verhältnis zu anderen Gesellschaften, extrem ausgeprägt, so ich das denn beurteilen kann.

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