Achtung Kultur!

Lesen bildet …

nein, das wußte ich nicht, als Kind, trotzdem bedeutete es mir zu dieser Zeit schon das größte Vergnügen, mich abends abseits von jedem Trubel mit einem guten Buch aufs eigene Bett zu legen und zu lesen … stundenlang.

Dies habe ich natürlich als Jugendliche nicht aufgegeben. Eines der Bücher, an das ich mich aus dieser Zeit noch erinnere, war Die verlorene Ehre der Katharina Blum, und seitdem habe ich mir die extrem kritische bis ablehnende Haltung gegenüber der sogenannten Mainstream-Presse bewahrt.

Wir haben dann in der Schule einiges gelesen, aber nichts, was mir hängen geblieben wäre.

So griff ich später auf meine Jugendbibliothek zurück und las nochmal das, was mir als Kind schon als gut erschienen war: Indianerbücher der besseren Art, wie die von Lieselotte Welskopf-Henrich; diese habe ich auch später nochmal neu gekauft, ja, man bekommt sie noch. Da ist schon viel von Treue und Volk und Stamm die Rede, ein Indianer ist ohne sein Volk NICHTS (vielleicht erinnern sich die Deutschen ja da mal wieder dran), und es gibt sie immer noch, die sogenannten „Indianer“, sie haben es geschafft, allen Repressionen, Brutalitäten und Umerziehungs- nicht nur – -versuchen zu widerstehen und zu überleben.

Etwas, was mich zur irischen Geschichte führt, sind doch auch die Iren ein Volk, welches jahrhundertelang unter der englischen Besatzung gelitten hat (und in Nordirland noch leidet). Einer meiner Lieblingschmöker war, seitdem ich das erste Mal Irland bereist hatte, der Wälzer Trinity, ja, ich gebe zu, das Ganze ist ein bisschen schwülstig, aber als Ersteinstieg in die irische Geschichte, verpackt als Roman, sehr gut geeignet. Leseempfehlung! Später bin ich dann zu anderen irischen Autoren quasi gewandert, davon unvergeßlich bleibt Liam O Flahertys Zornige grüne Insel, auch im Original lesenswert. Mittlerweile habe ich einiges an irischer Literatur.

Auch hier wieder ein verbindendes Merkmal: Diese Bücher beschäftigen sich mehr oder weniger mit dem Thema Überleben und Freiheitskampf.

Später kamn dann die Musik als neue Lieblingsbeschäftigung hinzu und ich habe nicht mehr viel gelesen. Dies begann erst wieder im fortgeschrittenen Alter. So zieren mein Bücherregal heute die unterschiedlichsten Werke, ich führe mal einige auf: Klassiker wie 1984, Und ewig singen die Wälder, Das geduldige Fleisch, Die Kunst des Krieges, Heerlager der Heiligen, Herr der Fliegen, Siddharta und Der Steppenwolf, und auch eher unbekanntere Bücher im eher speziellen Bereich; so besitze und las bzw. lese ich einiges über deutsche Vergangenheit, die bei mir nicht 1933 aufhört 😉 Dazu gehören auch psychologische Bücher wie Die vergessene Generation und Kriegsenkel von Sabine Bode und im weitesten Sinne Bücher über das Heidentum, welches ja unsere, unserem Volk gemäße Religion darstellt.

Wenn man mich fragen würde, hätte ich zwei Lieblingsbücher:

Das „eher weibliche“ stammt von Marlen Haushofer und heißt: Die Wand.

Das „eher männliche“ stammt von Cormack McCarthy und heißt: Die Straße.

Beide wurden auch verfilmt, wobei der Film zum Buch: Die Wand eher gedrängt, in 2 Stunden gepreßt, daher kommt, was ihm vieles vom Charme des ausführlichen Buches nimmt. Der Film zum Buch: Die Straße dagegen ist uneingeschränkt zu empfehlen!

In letzter Zeit bin ich, durch meine Begeisterung für gut gemachte Bergsteigerfilme, auf Reinhold Messner als Buchautor gestoßen; der Mann schreibt auch gut, und seine Reiseberichte sind zu empfehlen. Und, o Wunder, er hat sich sogar einem meiner Lieblingsthemen, Überleben, am Beispiel der Shackleton-Expedition in die Antarktis, mit dem Buch: Wild, angenommen.

Diese Bücher haben den Vorteil, daß sie nicht so schwer zu halten sind, weil es sie als Taschenbuchexemplar gibt.

Meist jedoch bin ich jetzt, im fortgeschrittenen Alter, abends zu müde zum Lesen. Auch tun mir die Hand- und Fingergelenke vermehrt weh. Ergo habe ich schon länger als Ergänzung zum Lesen das Hörspiel hinzu genommen.

Unübertroffener Klassiker diesbezüglich bei mir ist: Tagebuch der Apokalypse, gelesen von David Nathan. Davon gibt es vier Teile, wobei der dritte und vierte Teil etwas abfällt.

Aber man kann dem Mann zuhören, deshalb habe ich mir diesbezüglich noch einiges herunter geladen.

So weit zum Thema Lesen.In der Tat spielt es nicht mehr die Rolle, die es früher mal inne hatte, dies hat vielfältige Gründe und soll hier nicht weiter ausgeführt werden.

Ein gutes Buch ist natürlich einem guten Film haushoch überlegen, aber ein Buch muß auch ansprechen, von der Thematik, es muß fesseln, und gut geschrieben sein, da bin ich pingelig 😉 So sind zum Beispiel die Bücher zur Filmtrilogie Die Tribute von Panem nicht so gut geschrieben, bei diesen Büchern handelt es sich meiner Meinung nach nicht um Literaturklassiker, die Verfilmung übertrumpft ganz klar die Buchvorlage. So muß man halt unterscheiden, schließlich ist die Lebenszeit begrenzt, und mit Kram möchte ich meine Zeit nicht verschwenden. Da gehe ich dann doch lieber in den Wald, grabe ein Stück Acker um oder fotografiere, oder mache sonst irgend etwas; Möglichkeiten, sich sinnvoll zu beschäftigen, indem man etwas Eigenes erschafft, gibt es ja genug.

KeineHeimatKyffhäuser

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